Woher kommt eigentlich Kombucha?
Entweder Du kennst Kombucha von Deinen Großeltern oder aus dem Hipster-Café – there is no in between. Kombucha gehört heutzutage zum Pflicht-Repertoire hipper Bars – und ist wie so vieles dort trotzdem echt vintage. Das Teegetränk hat eine lange Geschichte und kommt aus Japan oder China. Bezüglich der Namensgebung ist man sich nicht einig: Manche sagen, bei der Überlieferung ist etwas schief gelaufen und das Getränk wurde mit einem falschen Namen über den Ozean geschifft. Kombu heißt auf japanisch nämlich Alge, Cha bedeutet Tee. Algen stehen bei Kombucha jedoch nicht auf der Zutatenliste. Eine andere Variante besagt, dass ein chinesischer Kaiser einen Alchemisten beauftragte, ihm ein Getränk für ewiges Leben zu bringen. Dieser brachte ihm Kombucha. Nach Jahren sei er von Kombucha auf Medikamente umgestiegen und verstorben – ob der Kombucha ihn am Leben gehalten hätte, bleibt ein Rätsel. Es soll ein wahres Wundermittel gegen Erkrankungen und für ein strahlendes Erscheinungsbild sein. Hier gilt: Obacht, all diese positiven Effekte sind wissenschaftlich nicht nachgewiesen, und das Bewerben des Produkts damit ist sogar verboten!
Lebende Bakterienkulturen im Scoby
Auch ohne Superkräfte finden wir Kombucha super. Das Besondere an unserem neuen Lieblings-Sommerdrink sind wohl die noch lebenden Bakterien- und Hefekulturen, die verantwortlich für das Prickeln des Getränks sind. Außerdem ist er durch die verschiedensten Geschmacksrichtungen unglaublich vielseitig. Kombucha gilt zwar meist als alkoholfrei, er enthält jedoch durch die Gärung trotzdem oft einen geringen Anteil an Alkohol. Aber bevor Du jetzt all Dein Erspartes in Kombucha investierst – Wir haben Good News für Dich: Du kannst Dir unendlich viel Kombucha selbst machen und die einzige Investition ist der Scoby, der für den Fermentierungsprozess verantwortlich und absolut erschwinglich ist.
Was ist ein Scoby?
Der Scoby wird oft als Pilz bezeichnet, ist aber kein Pilz im eigentlichen Sinne. Übersetzt bedeutet der Name nämlich symbiotische Hefe- und Bakterienkultur. Der Scoby ist für den Fermentationsprozess verantwortlich. Zucker ist der Treibstoff, der ihn dazu bringt, Deinen Tee zu Kombucha zu verwandeln. Insgesamt finden drei verschiedene Gärungsprozesse statt. Die alkoholische Gärung ist für den geringen Alkoholgehalt im Getränk verantwortlich. Die Milchsäuregärung erklärt die Milchsäurebakterien im Kombucha, keine Sorge, vegan ist er trotzdem. Wenn Du Deinen Kombucha weiter gären lässt, wird er mithilfe der Essigsäuregärung nach rund 20 Tagen Fermentation sogar zu Essig.
So machst Du Kombucha selbst
Du benötigst im Grunde nur gezuckerten Tee und einen Scoby, der ihn in ein kohlensäurehaltiges Sommergetränk verwandelt. Am besten funktioniert schwarzer oder grüner Tee. Du kannst selbst entscheiden, wie süß oder sauer Du Deinen Kombucha haben möchtest und ihn hinterher sogar noch individuell verfeinern. Je länger Du Deinen Scoby den Tee fermentieren lässt, desto mehr Zucker wird verarbeitet – der Kombucha wird also saurer.
Zubereitung von Kombucha zu Hause
Jetzt aber genug geschwafelt. Wollen wir endlich Sweet-Scoby an die Arbeit lassen!
Die Zubereitung ist ganz einfach: Bereite Deinen Schwarz- oder Grüntee ganz normal in einem großen Glasgefäß zu. Wir empfehlen beispielsweise unseren japanischen Sencha-Grüntee. Füge ordentlich (Rohrohr-)Zucker hinzu, keine Sorge, der bleibt nicht so im Kombucha, sondern dient als Futter für Deinen Scoby. Nun heißt es: Cool down! Füge ordentlich kaltes Wasser hinzu und, wenn Dein Tee nur noch Raumtemperatur hat, auch Deinen Scoby inklusive Ansatzflüssigkeit aus der Packung, in der Dein Scoby bei Dir ankommt. Das war’s eigentlich schon! Decke Dein Gefäß mit einem luftdurchlässigen Tuch ab, gib einen Haushaltsgummi darum und warte ab. Der Scoby braucht seine Zeit, um den Tee zu Kombucha zu fermentieren. Nach sieben Tagen kannst Du anfangen, mit einem Holzlöffel oder Glasstrohhalm, am Scoby vorbei, etwas von Deiner Eigenkreation zu probieren. Der Kombucha wird über die Zeit immer saurer, da mehr Zucker umgewandelt wird. Ist er Dir also noch zu süß: Warte noch ein paar Tage.
Hat Dein Kombucha den für Dich perfekten Süßungsgrad erreicht, geht es ans Anrichten! Am besten füllst Du Dir den Kombucha durch ein Sieb in verschließbare Glasbehälter ab, die Du im Kühlschrank lagern solltest. Für die nächste Runde Fermentation, füll’ Deinen Scoby mit etwas Restgetränk in ein neues, frisch gewaschenes Gefäß und beginne den Prozess von vorne. Wenn Du aber erst mal pausieren magst, kann sich Dein Scoby in der Zwischenzeit in der Flüssigkeit ausruhen.
Hast Du schon Lust bekommen, aber bist bei der Zutatenliste etwas lost? Alles, was Du brauchst, bekommst Du in unserem Kombucha Starter-Set mit nur einem Klick direkt vor die Tür geliefert!
Extra Tipps und Tricks für Deine Kombucha-Variationen
Generell ist es super wichtig, bei der Fermentation auf eine ausreichende Hygiene zu achten. Spülmittelreste, Bakterien oder auch Metall (reines Edelstahl ist in Ordnung) können mit den Säuren des Scobys reagieren. Auch Pestizide sowie Zusatzaromen können Deinen Scoby an der Arbeit hindern. Dein Tee ist also im Optimalfall bio-zertifiziert und ohne Geschmackszusätze.
Möchtest Du Deinem Kombucha eine individuelle Note verpassen oder den Kohlensäure-Kick vergrößern?
Für mehr Kohlensäure kannst Du, nachdem Du den Scoby in eine neue Ansatzflüssigkeit gelegt hast, Dein fertig fermentiertes Getränk noch ein paar Tage bei Raumtemperatur stehen lassen. Die Hefe arbeitet weiter und sorgt für den Extra-Spritz. Achte hier darauf, die Flasche regelmäßig zu öffnen, um den Druck zu regulieren.
Für eine persönliche Note empfehlen wir, Deinen Kombucha mit Kräutern oder Trockenfrüchten aufzuwerten. Dafür in die schon fertigen Flaschen die Zutaten Deiner Wahl hinzugeben. Unser Favorit: Rosenblüten oder Ingwer!